Mercuri Urval und Brand Affairs veröffentlichen gemeinsame Studie zum Thema "Employer Value Proposition"

By Daniel Müller

Das Thema «Employer Value Proposition» hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Derzeit erleben wir eine noch nie dagewesene Transformation und Virtualisierung unserer Arbeitswelt. Das mobile Arbeiten von Zuhause oder unterwegs wird sich, zu einem gewissen Mass, als neue Normalität etablieren. Der sich verschärfende Fachkräftemangel sowie die Zusammenarbeit mehrerer Generationen mit unterschiedlichen. Ansprüchen und Werten erhöhen die Wichtigkeit einer klaren Definition und Kommunikation der Arbeitgebermarke und des damit verbundenen Werteversprechens.

Gemeinsam haben das Beratungsunternehmen Mercuri Urval und die Branding Experten von Brand Affairs eine Studie zur «Employer Value Proposition» in der Deutschschweiz durchgeführt. Zum einen haben über 600 Arbeitnehmer im Rahmen einer Online-Befragung und knapp 30 Unternehmensvertreter in Experteninterviews Auskunft zu ihren Präferenzen hinsichtlich der Arbeitswelt gegeben. Die Studienteilnehmer sollten sich mit 43 Arbeitgebereigenschaften auseinandersetzen, welche 7 übergeordneten Kategorien zugeordnet sind: Arbeitsatmosphäre, Work-Life-Balance, Arbeitsinhalte, Karriereperspektiven, Unternehmensimage, direkter Vorgesetzter und monetäre Faktoren. Sie sollten einerseits angeben, wie relevant sie die jeweiligen Attraktivitätskriterien grundsätzlich bewerten und anderseits beurteilen, inwieweit diese Kriterien vom aktuellen Arbeitgeber tatsächlich erfüllt werden. Durch Abgleich der beiden Werte liessen sich Diskrepanzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit aufdecken.

Die Ergebnisse der Studie wurden am Donnerstag, den 1.Oktober 2020, im Rahmen eines Breakfast Events im 1904 designed by Lagonda, präsentiert.

Erstaunlicherweise sind tatsächlich in allen sieben Kategorien Differenzen zwischen Bedürfnisstärke und deren wahrgenommener Befriedigung festgestellt worden. Die grössten Differenzen stehen mit dem direkten Vorgesetzten in Verbindung, so dass im Bereich der Führungskräfteentwicklung ein grosser Handlungsbedarf existiert. Was die Unternehmenskultur anbelangt, wurden seitens der Mitarbeiter Entwicklungspotenziale im Bereich transparenter Kommunikation, spürbarer Sinnhaftigkeit (Purpose) sowie im Vorleben klarer Unternehmenswerte festgestellt.

Weitere von der Personalpolitik gestaltbare Massnahmen zur Schliessung der offenbarten Lücken sind im Bereich der Ausgestaltung von Weiterbildungsmassnahmen und der Definition von klaren Karrierepfaden anzusiedeln. Darüber hinaus wünschen sich die Arbeitnehmer im Rahmen der Vergütungspolitik mehr langfristig ausgelegte Prämien – auch dies spricht für ein Bedürfnis nach mehr Perspektiven und Langzeitorientierung. Die Möglichkeit von Zuhause zu arbeiten und flexible Arbeitszeiten werden seitens der Arbeitgeber hingegen überschätzt – diese werden von den Arbeitnehmern mittlerweile als Standard betrachtet und somit vorausgesetzt. Interessanterweise wird auch der allseits beliebte Obstkorb von den Arbeitnehmern sogar als ein überfülltes Bedürfnis angesehen.